Da es zum Thema Zecken bei uns in der Praxis immer wieder Nachfragen gibt, haben wir ihnen hier mal ein paar Informationen zusammengestellt.
Zunächst sind Zeckenbisse nicht nur im Sommer möglich. Zecken sind zwar aktiver, umso höher die Temperatur ist, aber grundsätzlich kann es das ganze Jahr über zu einem Zeckenbiss kommen.
Unterscheiden sollte man nun die zwei wesentlich Erkrankungen, welche durch Zecken übertragen werden. Hier ist zum einen die Borreliose. Hierbei handelt es sich um eine bakterielle (Borrelia burgdorferi) Infektionskrankheit. Eine typisches Symptom ist die Wanderröte welche einige Tage nach einem Zeckenbiss auftreten kann. Hier sollte eine antibiotische Therapie erfolgen, um die schweren Verlaufsformen einer Borreliose zu verhindern. Die Bakterien befinden sich im Darm der Zecke. Das Risiko einer Übertragung steigt mit der Zeit in der die Zecke in der Haut steckt. Sie sollte also möglichst früh entfernt werden. Es sollte explizit nicht gewartet werden bis ein Arztbesuch möglich ist. Am einfachsten lassen sie Zecken mit einer Zeckenkarte oder mit einer feinen Schnur entfernen. Eine Blutuntersuchung ist in der Akutdiagnostik nicht hilfreich, da die Antikörper erst nach Wochen positiv sein können. Eine Impfung gegen Lyme Borreliose gibt es nicht. Auch eine durchgemacht Borreliose stellt keinen Schutz vor einer erneuten Ansteckung dar. Wie oft eine Borreliose vorkommt kann nicht sicher gesagt werden, da eine hohe Dunkelziffer existiert. Man geht aber von bis zu 200.000 Fällen pro Jahr in Deutschland aus.
Die andere wesentliche Erkrankung welche es zu unterscheiden gilt ist die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Hierbei handelt es sich im Gegensatz zur Borreliose um eine virale Erkrankung (Flavivirus). Für die FSME gibt es bestimmte Risikogebiete. Eine aktualisierte Karte wird stetig vom RKI unter
herausgegeben. Die FSME ist eine Erkrankung für die es keine kurative Therapie gibt. Bei einer Infektion kann lediglich eine symptomatische Therapie erfolgen. Es gibt aber die Möglichkeit einer Impfung, die wirkungsvoll vor der Erkrankung schützen kann. Diese besteht aus 3 Impfungen über einen Zeitraum von 9 Monaten. Es ist also rechtzeitig vor dem Aufenthalt die Impfserie zu planen. Es gibt einen Impfstoff auch für Kinder. Die Erkrankung verläuft in 2 Phasen, wobei die erste durch allgemeine Krankheitsgefühl wie bei einer Grippe gekennzeichnet ist. In einer zweiten Phase treten dann neurologische Symptome bis zur Hirnhautentzündung aus. Hier kann auch zu Lähmungen kommen.
Grundsätzlich sollte man sich mit entsprechender Kleidung vor einem Stich schützen.
Sollten sie noch weitere Fragen auch zur Impfung haben machen sie gerne über das Kontaktformular einen Termin bei uns aus.